Der Uposatha-Tag

 

Puja zu Ehren des Erwachten

Der Buddha-Jünger wählt zusätzlich zu der täglichen Andacht (Puja) einen Tag der Woche für eine besonders feierliche und längerdauernde Andacht. Dieser Tag wird Uposatha-Tag genannt. Im Wortsinn bedeutet dies „Fasttag“. Traditionell wurde er zu Vollmond, Viertelmond, Halbmond und Dreiviertelmond abgehalten. In der heutigen Zeit bietet sich meistens der Sonntag an. Berufstätige, die ihre besondere Andacht nicht am Sonntag feiern können, wählen sich einen anderen Wochentag frei aus. Gute Vorbereitung bietet sich an, etwa so, wie sich ein Sänger vor einem Auftritt einstimmt: frühes Aufstehen, Schweigen, Achtsamkeit bei jedem Tun, andächtige Haltung. Besonders bereichernd wird dieser besondere Tag als gemeinsame Feier von zwei oder mehreren Dhamma-Freunden erlebt.

Der Uposatha-Tag kann Folgendes beinhalten: Verehrung dem Buddha, die Dreifache Zuflucht, das große Bekenntnis zu den Drei Juwelen, aufmerksames Einhalten der Sittenregeln, Metta-Sutta (Hohes Lied der Güte), Gewissenserforschung, in Demut und Aufrichtigkeit reflektiert, Lesung bestimmter Lehrtexte, Meditation (Sitz- und Gehmeditation).

 

 

Das große Bekenntnis

 

Das auf Erkenntnis gegründete Vertrauen zum Buddha wird mich erfüllen: Er, der Erhabene, ist der Heilige, der Vollkommen Erwachte, kundig des rechten Wissens und des rechten Wandels, der Pfadvollender, der den Menschen wie einen Stier bändigt, der Lehrer der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene.

Das auf Erkenntnis gegründete Vertrauen zum Dhamma wird mich erfüllen: Wohl verkündet ist vom Erhabenen die Lehre, klar sichtbar, jederzeit zugänglich, es heißt: 'Komm und sieh!', ist Wegweiser, Verständige können sie in sich selber feststellen.

Das auf Erkenntnis gegründete Vertrauen zum Sangha wird mich erfüllen: In rechtem Wandel lebt die Jüngergemeinde des Erhabenen, in geradem Wandel, nach der rechten Methode, in wahrem Wandel lebt die Jüngergemeinde des Erhabenen, – nämlich die vier Paare von Menschen, die acht Arten von Menschen. Das ist die Jüngergemeinde des Erhabenen, würdig der   Darbringungen, würdig der Spenden, würdig der Gaben, würdig, dass man die Hände in Ehrfurcht vor ihr erhebt, das unübertroffene Saatfeld der Welt für Glück bringende Wohltätigkeit.

 

(„Die Lehre des Buddho“ G. Grimm: Kapitel "Die Hohe Wahrheit vom

achtfachen Pfad: Die Zufluchtnahme zu den drei Juwelen")

 

„Das Vertrauen in die überweltliche Kraft der 'Drei Juwelen' in uns bedingt den Eintritt in ein neues, glücklicheres Leben, in dem Ärger, Ungeduld, Stress und Sorgen nicht mehr im Vordergrund stehen, sondern mehr und mehr verkümmern. Dass dem tatsächlich so ist, lässt sich mühelos im eigenen Gemüt erfahren, so die 'Drei Juwelen' ein wirkliches, ein bleibendes Zuhause in ihm gefunden haben.“ (M. Keller-Grimm)


ICH HABE FESTES VERTRAUEN IN DIE LEHRE DES BUDDHA:
•  Alles Bedingte ist unbeständig.
•  Alles Bedingte ist leidvoll.
•  Alles Erkennbare ist nicht das Selbst.
•  Nibbāna ist Frieden.

 

ICH HABE FESTES VERTRAUEN ZU DEN VIER EDLEN WAHRHEITEN:
•  Das Leben im Kreislauf der Wiederverkörperung ist letztlich leidvoll.
•  Die Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
•  Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
•  Der "edle" achtfache Pfad führt zum Erlöschen des Leidens.

ZU ALLEN LEBEWESEN WILL ICH

•  unbegrenzte Güte, Mitleid, Mitfreude und Gleichmut entfalten,

   im Wissen um das Streben aller Lebewesen nach Glück.

 


Der Fasttag der acht Entschlüsse, Ang. 8, 44

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Der Segen des achtfachen Uposatha. Ang. 10, 46

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