Die Vesākh-Feier 

 

Die buddhistische Welt feiert einmal im Jahr ein Fest. Zum Anlass werden drei Ereignisse aus dem Leben des Buddha genommen, die auf einen Tag zusammengelegt werden: nämlich zur Erinnerung an seine Geburt, seine Erwachung und sein vollkommenes Erlöschen ins Nibbāna und damit sein Austritt aus dem Samsāra (Kreislauf der Wiedergeburten).

Dieser Festtag wird Vesākh-Uposatha-Tag genannt, der am ersten Vollmondtag im Monat Vesākha, der etwa unserem Monat Mai entspricht, begangen wird. Allerdings wird dieser Tag meistens auf ein zeitnahes Wochenende verlegt, damit die Berufstätigen auch die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen.

So verehren Buddhisten den historischen Buddha, der den Weg zur Erwachung gelehrt hat und selbst bis ans Ziel gegangen ist. Eine solche Feier wird in Form einer Puja (Andacht) ehrenvoll begangen und kann folgenden Inhalt haben:

Verehrung dem Buddha, die Dreifache Zuflucht, das große Bekenntnis zu den Drei Juwelen, die Sittenregeln, sie werden ganz besonders eingehalten, das Metta-Sutta, eine Gewissenserforschung in Demut und Aufrichtigkeit vorgenommen, Lesung bestimmter Lehrtexte sowie eine anschließende Meditation.

 

Das Buddhajahr wechselt im Mai bis Juni 2016 von 2559 auf 2560 nach dem Eingang ins Nibbāna des Buddha.


Wann feiert die buddhistische Welt ihr größtes Fest: VESĀKH–UPOSATHA?

Von Dr. Helmut Klar

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Die rechte Verehrung

(Itiv. 92) Was ist aber die rechte Verehrung, die der Jünger des Buddha seinem Meister schuldet? Lasset es uns mit den Worten des Erhabenen selbst vernehmen:

"Wie begegnen die Jünger dem Meister mit Feindschaft und nicht mit Liebe? Da legt der Meister den Jüngern die Lehre dar, voll Erbarmen, gütig, von Erbarmen bewogen: 'Das dient euch zum Wohle, das dient euch zum Heile!'

Doch die Jünger horchen nicht auf ihn, leihen ihm kein Gehör, wenden den Geist nicht dem Verständnis zu und übertreten in ihrem Betragen die Lehre des Meisters. So begegnen die Jünger dem Meister mit Feindschaft, nicht mit Liebe.

Wie aber begegnen die Jünger dem Meister mit Liebe und nicht mit Feindschaft? Da legt der Meister den Jüngern die Lehre dar, voll Erbarmen, gütig, von Erbarmen bewogen: 'Das dient euch zum Wohle, das dient euch zum Heile!' Und die Jünger horchen auf ihn, leihen ihm Gehör, wenden den Geist dem Verständnis zu, und nicht übertreten sie in ihrem Betragen die Lehre des Meisters. So begegnen die Jünger dem Meister mit Liebe, nicht mit Feindschaft.

Darum also mögt ihr mir mit Liebe begegnen, nicht mit Feindschaft; das wird euch lange zum Wohl, zum Heil gereichen!"

"Wenn auch ein Jünger die Zipfel seines Gewandes richtig fassend Schritt für Schritt dicht hinter mir hergeht, doch er ist gierig nach Sinnenfreuden, voll heftiger Leidenschaften, übelwollenden Gemütes, in seiner Gesinnung unheilsamen Gedanken hingegeben, ohne Geistesklarheit, unbesonnen, nicht konzentriert, ungezügelt in den Sinnen, – so ist er doch weit von mir entfernt, und ich von ihm. Aus welchem Grund? Dieser Jünger sieht ja die Lehre nicht, und wer die Lehre nicht sieht, der sieht mich nicht.

Wenn ein Jünger auch hundert Meilen von mir entfernt ist, und er ist nicht gierig nach Sinnenfreuden, frei von heftigen Leidenschaften, wohlwollenden Gemütes, in seiner Gesinnung nicht verderbten Gedanken hingegeben, voller Geistesklarheit, besonnen, konzentriert, einheitlich gesammelten Geistes, wohl gezügelt in den Sinnen, – so ist er mir doch nahe, und ich ihm. Aus welchem Grund? Dieser Jünger sieht ja die Lehre, und wer die Lehre sieht, der sieht mich.

Wenn der von Begier Erfüllte, dem Verderben Geweihte, mir auch nahe beigesellt wäre, – siehe, wie weit entfernt er ist, der nach Lust Strebende von dem Lustfreien, der Nicht-Erloschene von dem Erloschenen, der Gierende von dem Gierbefreiten!"  (Itiv. 92)

NAMO BUDDHĀYA!


 

"Kein Maß gibt es für den,

der heimgegangen.

Beschreib ihn, wie du willst:

es trifft ihn nimmer!

Wo alles, was Erscheinung war,

ist ganz vernichtet,

sind alle Pfade auch der Rede

zugeschüttet!"

(Su.-Nip. 1074)